tschechischer Wirtschaftspolitiker und Reformkommunist; Gründer (1985) und Leiter des Instituts für wirtschaftliche Prognostik bei der Akademie der Wissenschaften der ČSSR; nach der Revolution 1989 mehrere Monate Vizepremier einer Übergangsregierung
* 10. August 1930 Hodonín
† 16. Mai 2013 Prag
Herkunft
Valtr Komárek wurde am 10. Aug. 1930 vermutlich im südmährischen Hodonín geboren. Endgültige Gewißheit hierüber besteht nicht, aber als Kleinkind war er zu Pflegeeltern in Hodonín gekommen und wuchs dort auf. Im Alter von zwölf Jahren wurde er in ein deutsches Konzentrationslager deportiert, konnte aber wieder entfliehen und sich bis Kriegsende versteckt halten.
Ausbildung
Seine Erlebnisse führten K. 1946 in die Kommunistische Partei (Komunistická Strana Československá - KSČ). 1949 erhielt er ein Stipendium und studierte bis 1954 in Moskau Politische Ökonomie, Wirtschaftsprognostik und Planung. Später, 1962, habilitierte er sich.
Wirken
Nach seiner Rückkehr aus der Sowjetunion leitete K. die Sektion Strategische Planung bei der Staatlichen Planungskommission. Seine gegen eine einseitige Industrialisierung gerichteten und auf Strukturveränderungen drängenden Konzepte führten unter dem orthodoxen Regime von Antonín Novotný zu Konflikten, so daß er 1963 die Gelegenheit nutzte und nach Kuba ging, um Ernesto ("Che") Guevara, der damals Industrieminister war, als Wirtschaftsberater zur Seite zu stehen. Es verband ihn eine fast ...